Spielzeit – Nachspielzeit – Nachspielzeit der Nachspielzeit
Aufstellung:
Fengler – J. Erdmann, Bauer, Sieber, Popp – Wünsch, P. Erdmann, Jabs, Reiche – Willaschek (50. Raddatz), Meinl (50. Schmidt)
Tore:
0 : 1 Willaschek (10.)
1 : 1 (11.)
1 : 2 Jabs (25.)
2 : 2 (57.)
3 : 2 (67.)
3 : 3 Wünsch (90.+6)
Fazit:
Erst der 4. Spieltag und schon das zweite Spiel der Marke „Weißt du noch? Damals…“. Heute in Groitzsch, bei der spielstarken Mannschaft der SpG Zwenkau/Groitzsch.
Ohne großes Abtasten ging`s los. Kunstrasen, nicht allzu groß. Wir mussten uns dran gewöhnen. Aber spätestens 2050 haben wir ja in Großpösna vielleicht auch einen. Die sportbegeisterte Gemeinde wird`s richten.
Es entwickelte sich ein intensives Spiel zweier spielstarker Mannschaften auf Augenhöhe. In der 10. Spielminute stand N. Willaschek goldrichtig, um zur 1:0-Führung für den FSV einzunetzen. Nur eine Minute später änderte ein als Flanke gedachter Ball seine Meinung, entschloss sich ein Torschuss zu werden und sich hinter unserem Hüter ins Tor zu senken. Mmh. Weiter ging`s. Das Spiel blieb intensiv und sehr interessant. Ein richtig gutes Niveau. Wir spielten nicht schlecht, aber irgendwie fehlte immer eine Kleinigkeit. Mal versprang der Ball etwas, dann war ein Pass etwas zu kurz oder zu lang, dort fehlte das Vorausdenken, da die Übersicht, mal war man zu hektisch. Und die vielen kleinen Puzzleteile standen uns immer etwas im Weg. Nach 25 Minuten setzte sich F. Jabs rechts schön durch und sein strammer Schuss rutschte dem Torwart durch die Beine. 2 : 1-Halbzeitführung.
Nach dem Wechsel änderte sich eigentlich nicht viel, aber so richtig zwingende Torchancen fehlten anfangs auf unserer Seite. In der 57. Spielminute standen wir mal wieder etwas zu weit vom Gegner weg, versäumten es , ihn an der Außenlinie am Flanken zu hindern und so senkte sich der Ball, ähnlich wie beim 1:1, wieder hinter unserem Hüter. Na ja, gut. 2:2. 10 Minuten später dann der Schock. 3:2 für die Gastgeber. Und wieder senkte sich ein hoher Ball, wie er sich aus unserer Sicht nicht senken sollte. Aber noch war ja Zeit. Wir versuchten Vieles, aber irgendwie klappte nach vorn nicht so richtig was, und wenn, dann vergaben wir die 2-3 richtig guten Chancen oder hatten Pech, wie bei einem Lattenschuss.
So verrann die Zeit. Noch 15 Minuten, noch 10. Wir ergriffen die üblichen Alles-oder-Nichts-Maßnahmen. Hinten ausdünnen, vorne verstärken – und hoffen. Noch 5-4-3-2-1. Spielzeit abgelaufen. Der erste und einzige Offizielle spreizt die Finger. Einen Grund, das Victory-Zeichen zu machen, hat er nicht. Also noch zwei Minuten. Auch die vergehen und bringen nicht viel. Die Hoffnung stirbt zwar zuletzt, aber ganz ehrlich – sie starb. Ein Gegenspieler liegt am Boden. Wadenkrampf. Oder vielleicht Zeitspiel? Der Trainer der SpG macht alles richtig, wechselt, und nimmt so Zeit von der Uhr. Dritte Minute der Nachspielzeit. Okay, er lässt den Wechsel nachspielen. Vierte Minute. Mund und Pfeife kommen immer noch nicht zusammen. Aber gleich wird es pfeifen. Fünfte Nachspielminute. Eine verheißungsvolle Aktion unsererseits wird wegen vermeindlichen Abseits zurückgepfiffen. Freistoß für Zwenkau/Groitzsch. In der Flugphase wird er abpfeifen. Ist immer so. Aber immer noch nicht. Wir können uns nicht beschweren. Es gibt nach einem Foul sogar noch einmal Freistoß für uns. Aber leider aus dem eigenen Halbfeld. Entfernung zum gegnerischen Tor? Weit! Alles nach vorn, inklusive Torwart. Das wird definitiv der letzte Ball. 21 Spieler im und am gegnerischen Strafraum. Und jetzt würde Hollywood alles in Slow Motion drehen. Unterlegt von Puccinis „Nessun dorma“. A. Bauer spielt einen langen Ball diagonal auf die linke Seite. F. Jabs kann sich im Zweikampf gegen seinen Gegenspieler durchsetzen und bringt den Ball von der Grundlinie wirklich nach hinten. Man sieht nur viele Fußballspieler. Aber da kommt aus dem Hintergrund irgendwas Rotes (heute unsere Trikotfarbe). Es ist L. Wünsch. Aus dem Hintergrund müsste Wünsch schießen – Wünsch schießt! – Tooor!!! Tooor!!! Tooor!!! Tooor!!! Tor für den FSV. Und gleich danach: Aus! Aus! Aus! Aus! Das Spiel ist aus! Zwenkau verständlicherweise fassungslos ob der sechsminütigen Nachspielzeit. Wir dagegen eine Mischung aus extremer Freude und Ungläubigkeit.
So bleiben wir nach einem wirklich guten und extrem spannenden Spiel weiter ungeschlagen und in der Gesamtbetrachtung geht das 3:3 auch in Ordnung. Wir dürfen heute sogar für eine Nacht als Tabellenführer übernachten. Auch eine Nacht kann schön sein. Wenn wir es nachhaltiger wollen, dann müssen wir nächste Woche Chemie schlagen.
nächstes Spiel: Sonntag, 04.10., 10.30 Uhr: Auswärtsspiel bei der BSG Chemie Leipzig (Alfred-Kunze-Sportpark, Am Sportpark 2, 04179 Leipzig); Treff: 09.30 Uhr