2 verlorene oder 1 gewonnener Punkt?
Aufstellung:
Fischer – Ziegler, Kotte, Gräfe, Linnebank (1.Kunze) , Andersson (45.Lohse) , Vandrey, Steeger, Schnepel, Beswer, Skinfill
Tore:
0: 1 Skinfill (5.)
1: 1 (25.) FE
2 : 1 (41.)
3 : 1 (47.)
3 : 2 Skinfill (73.)
3 : 3 Kunze (83.)
Ob man sich am Ende über die zwei verlorenen Punkte ärgert oder sich über den Punktgewinn freut, liegt sicherlich im Auge des Betrachters. Der gegnerische Trainer sagte schon während der Führung seines Teams, dass dieses Spiel eigentlich keinen Sieger verdient hat. Vielleicht hat er damit auch Recht.
Auf der einen Seite die Herren vom LFC, die einfach nur „Zerfleischen“ wollen, ob den Gegner, den Schiedsrichter oder auch mal sich selbst. Spielerische Schwächen versuchen sie gekonnt hinter sehr hohem Angriffspressing und einer sehr körperbetonten Spielweise zu verstecken. Auf der anderen Seite wir, die leidenschaftlich Fußball spielen und kombinieren wollen, uns aber zu sehr beeindrucken lassen von den Aktionen die nicht funktionieren und dann schnell in alte, aber nicht erfolgsversprechende Muster verfallen.
Wir hatten vor den Gegner gleich von Beginn an zu stressen. Zuerst mussten wir aber umstellen, da Fynn sich entschlossen hat, gefühlt 2 Liter seines Blutes durch die Nase an die Natur zu spenden. Böse Zungen behaupten einen kleinen Schlag von Kim gesehen zu haben, der durch den Ausfall gleich von Beginn an zum Einsatz kam 😉 Und während Fynn von den mitgereisten Fans verarztet wurde (vielen Dank dafür), konnten wir auch schon das 1. Ligaspieltor dieser Saison von Benny feiern. Bähmm ein Auftakt nach Maß. Jetzt diese Sicherheit mitnehmen und ein schönes Spiel aufziehen.
Aber weit gefehlt. Wir mussten feststellen, dass Fußball richtig weh tun kann. Man versuchte dagegen zu halten, aber interessanterweise beschwerte sich der Gegner lautstarkt, wie unfair die Großpösnaer in den Zweikämpfen wären. Mit langen Bällen und den Schiedsrichter schön bearbeitet auf ihrer Seite wissend, drehte sich einer der Sturm-Berserker im Strafraum in unseren Abwehrspieler. Es kam wie es kommen musste, der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt. Das 1:1 brachte den Gegner neuen Aufwind und wir wähnten als Maß für ein sicheres Aufbauspiel, lange Bälle vom Torwart in die gegnerische Abwehrkette zu spielen und uns dann mit unserer körperlichen Präsenz (Ironie) diese verloren Bälle zurück zu erobern. Bis zur Halbzeit, in der wir dann 3:1 hinten lagen, hatten wir das Fußballspielen komplett eingestellt. Bis dahin zollten wir dem Spiel verletzungstechnisch auch schon Tribut. So musste die komplette Innenverteidigung ausgetauscht werden. Um mehr Optionen hinter der sehr hoch schiebenden Angriffslinie des Gegners und seiner Abwehrkette zu bekommen (ja wirklich gefühlt nur 2 Ketten), haben wir zur Halbzeit auf ein defensiveres, aber dafür im Mittelfeld und den Halbräumen präsentes Spielsystem umgestellt. Die Halbzeitanalyse der Mannschaft war trotz des Rückstandes konstruktiv und so fand sogar unser leicht zu erregendes mexikanisches Blut sehr motivierende Worte.
Wenn man uns eins nicht absprechen kann, dann ist es die Moral der Mannschaft. Aus dem Golfsport kennt man den Spruch „Ist der Score erst ruiniert, spielt sich völlig ungeniert“. Wahrscheinlich trifft das auch auf uns zu. Bis zur Trinkpause in der 2. Hälfte schafften wir unser Spiel zu stabilisieren und den Gegner die eine oder andere Chance abzuringen. die letzten 20 Minuten sollten dann komplett an uns gehen. Während der Gegner nur noch um die rote Laterne auf der Fairness-Tabelle rang (4 gelbe und eine gelb-rote Karte), schafften wir die Fehler der Abwehr auszunutzen und 2x die Pille im Netz zu versenken. Natürlich hätte ich lieber sauber von hinten herausgespielte Angriffe/Tore gesehen, aber bis zur letzten Minute zu lauern und die Fehler eiskalt auszunutzen, sollte an diesem Spieltag das maßgebende Mittel zum Zweck zu sein.
Fazit:
Jemand hat mal gesagt, „Entweder wir gewinnen, oder wir gewinnen an Erfahrung.“ Positiv betrachtet, haben wir an diesem Spieltag beides erreicht. Wir haben einen Punkt gewonnen und eine Menge an künftigen Trainingsinhalten mitgenommen.
Ich freue mich schon auf das Rückspiel.